Bauchschmerzen beim Hund - Bauchgluckern und Bauchgrummeln

Tierärztin Monika Bethke
5. Januar 2024 durch
Bauchschmerzen beim Hund - Bauchgluckern und Bauchgrummeln
praxis@monikabethke.de
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18.10.2023

Tierärztin Monika Bethke

Hin und wieder Bauchgluckern, das ist doch nicht schlimm. 

Das kann man so oder so sehen. 

Warum das so häufig vorkommt, was die Geräusche auslöst und wie man Geräusche und auch Schmerzen vermeiden kann, zeige ich Dir in meinem Bericht. 

Lies weiter und erfahre mehr aus meiner Praxis für Darmgesundheit bei Hunden.

 


Unterschätze Bauchgluckern nicht! Es könnte ein Kampf im Darm stattfinden. 


Im normalen Alltag hört man Bauchgluckern und Bauchgrummeln eher selten. Aber wenn Du Deinen Hund gefüttert hast und er eigentlich sein Verdauungsschläfchen halten sollte, dann fängt es im Bauch an zu rumoren. 

Mal lauter, mal leiser.

Mal mit Winden, mal ohne Winde. Mal ist Dein Hund unruhig, mal bleibt er liegen.

Wie kommt das? Die Geräusche scheinen ja eindeutig mit der Fütterung zusammenzuhängen.

Warum wird das Futter nicht ruhig und friedlich verdaut? Was ist da los im Darm?

Es kann ein Schweineohr sein, das zu Blähungen und Bauchgrummeln führt. Es kann auch das Futter mit Soja oder mit vielen schwer verdaulichen Nebenprodukten sein.durcheinanderbringen. 

Hier geht es mir aber um Geräusche trotz unveränderter Fütterung.


Wie findest Du heraus, welche Futtermittel die Verdauung stören? 

Eigentlich nur durch Weglassen. Lässt Du bestimmte Futtermittel weg und die Verdauung normalisiert sich, haben diese Futtermittel gestört.

Das bedeutet nicht, dass diese Futtermittel per se schlecht sind. Aber für Deinen Hund mit seiner aktuellen Verdauungskraft sind sie gerade nicht geeignet.

Töne und Gase haben nämlich bei einer normalen Verdauung nichts zu suchen.

Gase entstehen durch 

  1. ungenügende Verdauung von Eiweißen oder
  2. ungenügende Verdauung von Kohlenhydraten oder
  3. durch eine zu lange Verweildauer im Magen-Darm Trakt oder
  4. durch unerwünschte Darmbewohner.


 

Wie Du herausfindest, ob Dein Hund Bauchschmerzen hat.


Nun können Bauchgrummeln und Bauchgluckern auch schmerzhaft sein. Schmerzen sind nicht schön. 

Manche Hunde haben auch Bauchschmerzen ohne Töne und Gase.


Wie erkennst Du nun die Schmerzen?

  • Dein Hund liegt still und eingerollt im Körbchen und zeigt ein Schmerzgesicht.
  • Dein Hund steht laufend auf und legt sich anders herum wieder hin.
  • Dein Hund schaut zum Bauch.
  • Dein Hund leckt sich den Bauch oder die Pfoten.


Jeder Hund ist anders. 


Manchmal hast Du vielleicht nur das Gefühl, das etwas nicht stimmt. 

Du kannst den Test machen. Lege Deine Hand mit ein wenig Druck auf den Bauch.

Wenn Dein Hund seinen Bauch gegen Deine Hand drückt oder den Bauch in Abwehr anspannt oder entsetzt aufspringt, stimmt etwas nicht.

Tut er nichts davon, kannst Du mit einem oder zwei Fingern vorsichtig in den Bauch piksen und schauen, ob er darauf reagiert.

Es kann auch sein, dass er die Wärme Deiner Hand ganz toll findet und anfängt zu entspannen. Das ist gut und dann kannst Du Deine Hand dort liegen lassen.  



Ruhe im Bauch - entspannte Verdauung

 

Ruhe im Bauch ist total wichtig. Unsere Verdauung funktioniert nicht bei Stress, Schmerzen oder Aktivität. 

Stress kann die Folge oder die Ursache von Bauchschmerzen sein. Vermeide bitte so viel Stress, wie möglich. 

Bestimmte Futtermittel können Stress auslösen. Dies ist bei jedem Hund anders. Beobachte Deinen Hund gut. Wenn Du magst, kannst Du ein Futtertagebuch führen.

Manche Futtermittel lösen Stress direkt an der Schleimhaut aus. Dies passiert, wenn die Futtermittel schwer verdaulich sind. 

Die Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt wird auch gestresst, wenn die Verdauungsdrüsen zu wenig arbeiten.

Oder wenn die Schleimhaut löchrig geworden ist. Dann können Futterbestandteile ins Blut gelangen und dort für Stress und Chaos sorgen.


Und die Psyche?


Unruhe oder Nervosität im Rudel kann über das Nervensystem zu einer verminderten Verdauung führen. Dies wiederum reizt die Schleimhäute. 


Du siehst, es gibt einige Stellschrauben, an denen Du drehen kannst. Wo fangen wir an?  



Wie Du für Ruhe sorgen kannst.


Ein wichtiger Punkt ist, selbst etwas ruhiger werden. Stelle Deine Sorgen hinten an. Deine Sorgen werden nicht weniger, nur weil Du ständig an sie denkst. Denke lieber an Deinen Hund. Er ist immer im hier und jetzt.

Dein Hund spürt alles, also auch Deine Empfindungen. Nimm Rücksicht und versuche dabei, ruhig zu atmen.

Füttere immer zur gleichen Zeit. Dies hilft den Verdauungsdrüsen, gut zu arbeiten.

Füttere leicht verdauliche Futtermittel. Keine Knochen, Knorpel, Häute, Fell oder Klauen.

Lege Deine Hände immer mal wieder auf den Rücken und den Bauch. Warte bis Dein Hund entspannt.

 

Durch die Wärme Deiner Hände und durch die Verbindung vom Rücken zum Bauch kann das Gurgeln und Grummeln schon einmal aufhören.

 

Vermeide unverträgliche Futtermittel. Wenn Du nicht weißt, welche Futterbestandteile nicht vertragen werden, wechsele auf ein Futter mit weniger Inhaltsstoffen.

 


Hausmittel für eine ruhige Verdauung


Folgende Kräutermischung hat eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute:

Anis, Kümmel, Fenchel, Ingwer. 

Natürlich gibt es noch viele andere Kräuter, die Du einsetzen kannst. 

Je nach Problematik kann man unterschiedliche Mischungen einsetzen.

Dazu sollte aber auf jeden Fall die Ursache angegangen werden. 

Mit einer ballaststoffreichen Fütterung kannst Du eine stabile Darmflora erreichen, ohne das Grundproblem gefunden zu haben.


Das Grundproblem zu finden, hilft am meisten.


Deshalb empfehle ich eine umfangreiche Kotfloraanalyse.


Weitere Hausmittel findest Du in folgenden Artikeln:

Dein Hund hat Durchfall? - Gib ihm Möhren!

Wenn Dein Hund morgens nicht fressen will, gibt es dafür einen Grund!

Dein Hund erbricht sein Futter unverdaut? So kannst Du ihm helfen.



Mache nicht zu viel auf einmal.


Das kann fatal sein: 

Futterkomponenten weglassen, neue Kräuter dazugeben, von Trockenfutter auf BARF wechseln und noch ein Probiotikum dazugeben.  

Das ist zu viel auf einmal. 


Ändere immer nur eine Komponente in der Mahlzeit und warte 3 Tage. 

Dann erst kannst Du sehen, ob die Probleme dadurch besser, schlechter oder unverändert geworden sind.

Wenn es besser ist, behalte die Änderung bei.

Wenn es schlechter ist, stoppe die Gabe direkt. Warte keine 3 Tage.

Wenn es unverändert ist, probiere ein anderes Hausmittel.


Wenn Du keine Zeit zum Ausprobieren hast, kontaktiere einen Profi.


Viele Mittel haben ihre Berechtigung. 


Aber in der Regel nacheinander. Nicht gleichzeitig. 

Jedes Mittel hat seine Zeit.  Solange die Schleimhaut noch entzündet ist, können zugefütterte Darmbakterien sich gar nicht ansiedeln. 



Fazit


 Ein gluckernder Bauch zeigt uns eine problematische Verdauung. 

Ein schmerzhafter Bauch ist ein Krankheitszeichen. 

In beiden Fällen kann es helfen, die Störfaktoren zu beseitigen und die Schleimhaut aufzubauen. Gerne zeige ich Dir, wie.


Wenn Du Dich von mir begleiten lassen möchtest, kommentiere unten und ich melde mich bei Dir.

 

 

Bauchschmerzen beim Hund - Bauchgluckern und Bauchgrummeln
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