Die Gebetsstellung beim Hund - Rückenschmerzen oder Bauchschmerzen?

Tierärztin Monika Bethke
5. Januar 2024 durch
Die Gebetsstellung beim Hund - Rückenschmerzen oder Bauchschmerzen?
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Tierärztin Monika Bethke

09.11.2923



Was ist da nur los? Dein Hund geht vorne in die „Knie“ und streckt hinten den Popo hoch? Meditiert er oder streckt er sich nur?

Meist macht er das aber nach dem Fressen. Also könnte es etwas mit der Verdauung zu tun haben. Lies weiter, um zu erfahren, was Du tun kannst.

 


 

Wenn Dein Hund eine Gebetsstellung einnimmt, hat das etwas zu bedeuten.

 


Katzen strecken sich nach jedem Liegen. Das ist kein Spaß, sondern hilft die Steifheit abzubauen, die Liegen und Sitzen eben verursacht. 

Hunde, die die Gebetshaltung einnehmen, möchten damit ihre inneren Organe entlasten. Organe, die weit vorne am Zwerchfell sind, wie der Magen und die Leber, rutschen dadurch etwas weiter nach vorne unten und drücken so nicht so stark auf die Organe, die weiter hinten liegen. Dafür drücken sie mehr auf die Lunge und das Herz.

Wenn Dein Hund also eine Gebetsstellung einnimmt, entlastet er Dünn- und Dickdarm, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren und auch die Blase bzw. die Gebärmutter.

Keine Probleme dürfte Dein Hund mit Herz oder Lunge haben, denn dann würde er diese Stellung nicht einnehmen. 

Es kann auch sein, dass sich die Lageveränderung angenehm auf den Magen und die Leber selbst auswirkt. 

Du siehst, man kann nur durch diese Stellung keine Diagnose stellen. Aber es ist doch interessant, was so eine Gebetsstellung alles bewirken kann.

Beim Menschen ist es ähnlich, wenn er sich bei Bauchschmerzen auf die linke Seite legt.

 

 


Wie Du Rücken- und Bauchschmerzen unterscheiden kannst.

 


Du weißt also nun, dass etwas nicht stimmt. Aber was ist es? 

Ich habe einmal einen Hund wegen Rückenschmerzen überwiesen bekommen, der aber Bauchschmerzen hatte. Wie kann man das unterscheiden?

Bei Rückenschmerzen ist es unwahrscheinlich, dass Dein Hund die Gebetsstellung einnimmt. Es würde ihn schmerzen, wieder hochzukommen. Und damit wäre der Effekt dahin. Hat Dein Hund Rückenschmerzen, bewegt er sich in der Regel weniger bis so wenig wie möglich.

Außerdem kann es sein, dass Dein Hund empfindlich auf Berührung oder stärkeren Druck am Rücken reagiert. Er läuft steif und hat Probleme, wieder aufzustehen. Längere Bewegung hingegen tut ihm gut.

Bei Bauchschmerzen kann es genauso sein, dass Dein Hund sich steif bewegt und nur langsam aufsteht. Vielleicht ist er empfindlich auf Berührung am Bauch. Vielleicht muss er aufstoßen oder hat sonstige Verdauungsprobleme. Kleine Verdauungsprobleme können große Schmerzen machen und große Verdauungsprobleme können keine Schmerzen machen.

Ach herrje. Vielleicht solltest Du ein paar Untersuchungen durchführen.

 

 


Wenn Du weißt, wo die Ursache liegt, kannst Du Deinem Hund helfen.

 


Bei unklaren Schmerzen können folgende Untersuchungen hilfreich sein:

  • Blutuntersuchung
  • Ultraschall
  • Röntgen
  • CT/ MRT
  • Kotflorauntersuchung
  • diagnostische Therapie

 

Es ist ein bisschen wie die Nadel im Heuhaufen.

Zuerst sucht man im Blutbild nach organischen Erkrankungen. Ist die Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse erkrankt, wird dieser Befund zuerst behandelt. Wird man nicht fündig oder möchte zusätzlich sichergehen, untersucht man den Magen-Darm-Trakt und die inneren Organe mit dem Ultraschall.

Die Knochen und Gelenke, auch den Rücken kann man mit einem Röntgenbild beurteilen. Ein CT und auch MRT ist aufwendig und benötigt eine Sedierung für Deinen Hund. Das ist nicht das Mittel der ersten Wahl. Aber es ist gut, um Verdachtsbefunde zu bekräftigen oder zu entlasten.

Eine umfangreiche Kotflorauntersuchung empfehle ich gerne, wenn der Magen-Darm-Trakt Probleme macht und die anderen Untersuchungen keine wirklichen Ergebnisse gebracht haben. Man kann mit einer gut durchdachten Darmsanierung helfen, wenn die Darmschleimhaut zerstört ist oder das Darmmilieu nicht stimmt.

Manchmal hilft auch eine diagnostische Therapie. Das bedeutet, man therapiert Deinen Hund mit einem speziellen Mittel an. Wenn es hilft, kann man dadurch Rückschlüsse auf die Erkrankung ziehen.

 


 

So kannst Du vorgehen.

 


Organische Erkrankungen kann Dein Haustierarzt diagnostizieren und behandeln. Genauso auffällige Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich wie Tumore oder Ulzera, Darmverlegungen oder Magen-Darmverdrehungen.

Arthrosen und akute Gelenkentzündungen brauchen eine gutes Management zwischen Schulmedizin und naturheilkundlicher Unterstützung.

Und zuletzt die Darmsanierung. Eine umfangreiche Kotflorauntersuchung Deines Hundes zeigt sofort an, ob es sich um eine Schleimhautproblematik, eine allergische Problematik, eine Minderverdauung oder eine Störung im Gallensäurenhaushalt handelt.

Dann kannst Du zusätzlich zur Schmerzbehandlung den Darm aufbauen. Denn leider greifen viele Schmerzmittel zusätzlich den Darm an und können dadurch die Problematik verschlimmern.


 

 

Hausmittel bei Schmerzen.

 


Das wichtigste Schmerzmittel in der Hausapotheke ist CBD-Öl.

CBD-Öl wirkt entspannend auf die Psyche, auf den Darm und auf die Gelenke. Somit kannst Du damit die Schmerzen etwas abfangen.

Das CBD-Öl befreit Dich nicht von der Suche nach der Ursache des Problems, aber es kann Deinem Hund helfen, sich wieder besser zu fühlen.

Organische Krankheiten müssen trotzdem behandelt werden. Und vor allem die Leberwerte müssen regelmäßig kontrolliert werden. Sind die Leberwerte bei Deinem Hund erhöht, rate ich nicht dazu, CBD-Öl einzusetzen.

Natürlich solltest Du ein Öl von guter Qualität einsetzen. So wie Du es auch für Dich machen würdest.

Bei knöchernen Ursachen und Gelenkproblemen kann es hilfreich sein, zusätzlich einen erfahrenen Osteopathen hinzuzuziehen. 

 

 


Gib Schmerzmittel nicht dauerhaft.

 


Auch wenn Schmerzmittel gut wirken.

Egal, ob pflanzlich oder chemisch. Sie behandeln nicht die Ursache und haben meist Nebenwirkungen.

Der Magen-Darm-Trakt ist sehr anfällig auf Schmerzmittel und kann mit Milieuverschiebungen und leichtem Durchfall sowie Fressunlust reagieren.

Dem solltest Du entgegenwirken und den Magen-Darm-Trakt gut pflegen. Dieses Thema wird im nächsten Artikel behandelt werden. 

Und bedenke, dass sich das ursächliche Problem verschlechtern kann, solange die Schmerzmittel wirken, aber das Problem nicht gefunden wurde. Das ist dann eine sogenannte Verschlimmbesserung.

 

 


FAZIT



Wenn Dein Hund Rücken- oder Bauchschmerzen hat, brauchst Du Hilfe.

Ein paar Hausmittel kann man ausprobieren, aber das beste ist, auf Ursachensuche zu gehen. Das kann zeitintensiv und kostspielig sein. Es ist aber enorm hilfreich, Erkrankungen zu diagnostizieren oder auch auszuschließen.

Nur dann kann ich Dir mit dem Hunde-Darmcheck weiterhelfen. Gerne berate ich Dich telefonisch.

Welcher Termin passt?

 


Alles Gute, deine Tierärztin Monika Bethke

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