Wenn Dein Hund morgens nicht fressen will, gibt es dafür einen Grund!

Tierärztin Monika Bethke
5. Januar 2024 durch
Wenn Dein Hund morgens nicht fressen will, gibt es dafür einen Grund!
praxis@monikabethke.de
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15.06.2023

Tierärztin Monika Bethke


„Es sei normal, dass manche Hunde morgens nicht fressen“, höre ich immer wieder. Dabei ist dieses Phänomen nicht normal, sondern einfach nur häufig. 

Lies weiter, um etwas über die Ursachen und meine Tipps und Hausmittel zu erfahren.



Warum es wichtig ist, für morgendliche Appetitlosigkeit den Grund herauszufinden.


Findest Du den Grund heraus, warum Dein Hund morgens nicht fressen will, kannst Du ihm besser helfen. Welche Gründe kommen in Frage?

  • Leichte Magenschleimhautentzündung
  • Reizmagen durch schwer verdauliche Futterbestandteile
  • Reizmagen durch unverträgliche Futterbestandteile
  • Säureüberschuss
  • Sodbrennen



Was Du konkret dagegen tun kannst.


Bei Verdacht auf ein Säureproblem:

Besorge Dir einen pH-Wert-Indikatorstreifen aus der Apotheke. Wenn Dein Hund nicht nur sein Futter morgens stehen lässt, sondern auch morgens Gras frisst und sich erbricht, kannst Du den pH-Wert des erbrochenen Magensaftes messen. Der normale Magen-pH-Wert beim Hund beträgt nüchtern pH 6 und wird erst sauer, wenn durch fressen oder riechen von Futter die Verdauung eingeleitet wird.


Bei Verdacht auf Reizmagen:

Hat Dein Hund einen Reizmagen aufgrund unverträglichen Futterbestandteilen, kannst Du durch eine Eliminationsdiät herausfinden, welche die unverträglichen Futtermittel sind. Es kommt sofort zu Verbesserungen, wenn Du diese Futterbestandteile weglässt.

 

Bei Verdacht auf Verdauungsschwäche:

Probiere ein leicht verdauliches Futter aus und informiere Dich über die Tricks der Futtermittelindustrie bei der Deklaration. 

Schwer verdauliche Bestandteile verstecken sich hinter folgenden Beschreibungen:

  • tierische Nebenprodukte
  • pflanzliche Nebenprodukte
  • Hühnereiweiss
  • Hühnerprotein
  • tierisches Eiweiss
  • tierisches Protein
  • Huhn

Es kommt auch hier sofort zu Verbesserungen, wenn Du schwer verdauliche Futterbestandteile weglässt. 



Was Du für Deinen Hund bewirken kannst.


Wie schön. Ist der Magen nicht mehr gereizt, hat Dein Hund morgens und abends den gleichen Appetit. Warum auch nicht? Es ist ihm jetzt morgens nicht mehr übel. 

Ist der Magen entspannt, kann auch die restliche Verdauung problemlos ablaufen. Leber, Galle und die Bauchspeicheldrüse arbeiten eng mit dem Magen zusammen. Erst jetzt können diese Organe so arbeiten, wie es von der Natur vorgesehen ist.

Was machen zusätzliche Stressoren, wie zum Beispiel Autofahren? 

Bei entspanntem Magen führen weitere Stressoren natürlich weniger oft zu Erbrechen, wie bei gereiztem Magen.

Beim Reizmagen durch Säureüberschuss kannst Du den weiteren Verdauungsorganen helfen, indem Du die Säure abbindest. Sonst folgen auf den Reizmagen auch noch gereizte Schleimhäute im Dünn- und Dickdarm, sowie den Analdrüsen.

Beim Reizmagen durch ungenügende Verdauungsleistung von Bauchspeicheldrüse und Leber oder Galle, kannst Du helfen, in dem Du diese Organe mit Bitterkräutern unterstützt.



Schritt-für-Schritt-Anleitung


  • Empfindliche Hunde sind sehr schlau und verweigern ein Futter, das ihnen schon einmal geschadet hat. 
  • Morgens ist der Hunger nicht so groß und nachmittags ist eben Jagdzeit für ehemalige Wölfe. 
  • Also denke nicht, wenn ein Futter nachmittags gefressen wird, dass es generell ein passendes Futter für deinen Hund ist.


Gehe so vor:

Ändere die Zubereitungsart. Probiere folgendes: 

– von Dose auf selber kochen 

– von Trockenfutter auf Dose 

– von BARF auf selber dünsten


Teste: 

-eine neue Fleischsorte 

– einen höheren Muskelfleischanteil 

– einen höheren Gemüseanteil 

– eine getreidefreie Fütterung


Mache den HUNDE-DARMCHECK.



Hilfsmittel aus der Hausapotheke


  • Aloe vera 
  • Heilerde
  • Moortränke
  • Heilpilze
  • Pfefferminzöl



Mache nicht diesen Fehler!


Verlasse Dich nicht nur auf die Wirkung der Hausmittel. 

Helfen diese nur solange man sie gibt, behandeln diese nicht die Ursache. 

Suche besser nach der Ursache und probiere die oben genannten Punkte noch einmal durch. Sie sind häufig die Ursache.



FAZIT


Eine leichte Magenentzündung sorgt für weitere Beschwerden im Verdauungstrakt. Außerdem macht sie Deinen Hund stressanfälliger. 

Achte auf die Zeichen:

  • Morgendliche Appetitlosigkeit
  • Grasfressen
  • Erbrechen

Sei dankbar für diese frühen Alarmzeichen. Hunderassen, die einfach immer alles fressen, erkranken später häufiger an schweren Erkrankungen.



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