Hilfe! - mein Hund ist Allergiker! Warum Fleisch trotzdem wichtig für seine Gesundheit ist.

Tierärztin Monika Bethke
6. Januar 2024 durch
Hilfe! - mein Hund ist Allergiker! Warum Fleisch trotzdem wichtig für seine Gesundheit ist.
praxis@monikabethke.de
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13.09.2023

Tierärztin Monika Bethke

 


Eine Unverträglichkeit kommt selten allein. Warum ist Fleisch wichtig?


Ich höre immer mal wieder, dass Hunde allergisch auf Fleisch sein sollen. Das ist ungefähr so, wie wenn man auf Luft oder Wasser allergisch reagiert. Man kann dann kein normales Leben mehr führen. 

Natürlich gibt es Hunde, die ein paar Jahre das fleischlose oder hydrolisierte Futter fressen. Aber erstens schmeckt es nicht und zweitens ist es einfach nicht an die Verdauung des Hundes angepasst. 

Viel wichtiger ist doch die Frage, warum der Darm Deines Hundes kein Fleisch verdauen kann. Wenn das Fleisch überhaupt das Problem ist. Es kann auch die Art und Weise sein, wie Dein Futter zusammengesetzt ist oder wie es erhitzt wurde.

Meiner Meinung nach kann tierisches Eiweiß nicht einfach durch pflanzliches Eiweiß ersetzt werden. Viele Hunde bekommen von Hülsenfrüchten Blähungen. Hülsenfrüchte sind bekanntermaßen schwer verdaulich.

Hülsenfrüchte sollten eingeweicht oder fermentiert werden, um leichter verdaulich zu sein.

Meiner Meinung kann tierisches Eiweiß auch nicht durch Kohlenhydrate ersetzt werden.

Kohlenhydrate führen zu einem starken und schnellen Zuckeranstieg im Blut, der nach seinem Abbau wieder für ein erneutes Hungergefühl sorgt. Der Körper ist ständig damit beschäftigt, seinen Zuckerspiegel im Blut konstant zu halten.

Nach einer fleischigen Mahlzeit kann Dein Hund viele Stunden fasten. Nach einer Mahlzeit mit viel Getreide und Stärke hat Dein Hund schon bald wieder Hunger.

Getreide und Stärke sollten eingeweicht, gesäuert oder gut gekaut werden, um dem Stoffwechsel nicht zur Last zu fallen. Dies ist für Hunde schwierig umzusetzen.



Was Du tun kannst, um Deinen Hund wieder an Fleisch zu gewöhnen.


Du kannst erst mal mit einer selbst gemachten Fleischbrühe beginnen. 

Wenn diese vertragen wird, gibst Du eine selbst gemachte Knochenbrühe dazu. 

Und wenn diese vertragen wird, gibst Du Deinem Hund Brühe mit etwas sehr weich gekochtem Fleisch.

Das ist zu viel Arbeit für Euch?

Du kannst auch eine gute Fleischbrühe im Glas kaufen. Sie sollte so gut sein, dass Du sie selber trinken würdest.

Es gibt auch Kollagenpulver zu kaufen. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Knochen- oder Fleischbrühe. Kollagen kann dem Darm, den Gelenken und der Haut helfen. Das finde ich echt gut.



Warum Fleisch den Darm Deines Hundes aufbaut.


Genau; richtiges Fleisch kann dem Darm helfen, sich zu regenerieren. 

Fleisch enthält leicht verdauliches Eiweiß. Dieses kann krankmachende Pilze und unerwünschte Darmbakterien verdrängen. 

Allerdings nur, wenn alle Verdauungsdrüsen optimal funktionieren.

Wenn das Fleisch nicht gut verdaut wird, sollte man die Verdauungskraft des Magens, der Bauchspeicheldrüse und der Galle überprüfen. Unverdautes Eiweiß, egal ob pflanzlich oder tierisch, kann zu einer stillen Entzündung im Darm führen.

Fleisch hat einen hohen Gehalt an wichtigen Aminosäuren, Fetten, Vitaminen und auch Mineralstoffen. Diese dürfen nur nicht durch die Verarbeitung des Futters zerstört werden.

Fleisch enthält folgende Vitamine: B1, B2, B3, B5, B6, B12 sowie Eisen, Selen und Zink.

Leber enthält Vitamin A, B5 und H (Biotin), Folsäure, Selen, Zink.

Eier und Fisch enthalten Vitamin A, B2, B6, B12, D.

Fisch enthält Jod.

Innereien enthalten Vitamin K2, Cholin und Inosit.

Ergänzt werden sollte nur Vitamin C, E und K1 über Gemüse und eventuell Obst. Weiterhin Calcium und Magnesium über Knochen oder Eierschalen.

Fleisch enthält weitere Bausteine, um den Körper und den Darm aufzubauen.

Die Aminosäuren Kreatin, Carnosin und Taurin kommen nur in tierischem Eiweiß vor. Sie können Muskulatur aufbauen und Entzündungen abbauen. Im Darm helfen sie, die Darmwände zu schließen und keine Allergene aus dem Darm ins Blut zu lassen.

Sind das gute Gründe, Fleisch zu füttern?



Wie Du wieder anfängst, Fleisch zu füttern.


Du kannst Folgendes ausprobieren:

Gib Deinem Hund zu seiner jetzigen Diät einen Teelöffel frisches, gedünstetes oder gekochtes Fleisch. 

Wenn Symptome auftreten, lasse das Fleisch besser weg, bis die Symptome abgeklungen sind. Sind es allergische Symptome am Magen, Darm oder auf der Haut?

 

Hier kann es helfen, den Darm aufzubauen. 


Und danach kannst Du es wieder mit dem Fleisch probieren.

Eigentlich kann man Folgendes sagen: „Solange Dein Hund kein Fleisch verträgt, ist der Darm nicht gesund.“

Sobald Dein Hund das Fleisch verträgt, kannst Du die Menge langsam steigern.


Du kannst auch radikaler vorgehen:

Lasse die jetzige Diät komplett weg.

Füttere einen Teelöffel Fleisch sowie Getreide, Gemüse und Öl in einer ähnlichen Zusammensetzung wie in Eurem jetzigen Futter.

Dann reduziere langsam das Getreide und andere darmreizende Bestandteile.

Gleichzeitig erhöhst Du den Fleischanteil. Zum Beispiel kannst Du ihn alle 3 Tage verdoppeln.

Bei Unverträglichkeitssymptomen gehst Du wieder zu einer niedrigeren Fleischmenge zurück. 

Denke daran, dass der Darm sich erst erneuern muss, um gut verdauen zu können. 



Diese Zusätze können Dir helfen:


Wie schon oben erwähnt, helfen Knochen- und Fleischbrühe bei der Umstellung.

Weiterhin können Produkte helfen, die die Verdauungsorgane unterstützen. Zum Beispiel Apfelessig oder Enzyme.

Auch Präbiotika können helfen, die guten Darmbakterien zu füttern.

Und natürlich Probiotika wie selbst gemachter Joghurt oder Kefir. 

Auch Sauerkrautsaft, Molke und fermentierter Möhrensaft können den guten Darmbakterien helfen.



Vermeide diese 3 Fehler:


  • Verzettelt Dich nicht.

Mache die Dinge nacheinander.

  • Vergiss nicht, welches die letzte Änderung war.

Bei Problemen solltest Du die letzte Änderung rückgängig machen.

  • Kenne Deine Hausapotheke.

Es hilft enorm, wenn Du genau weißt, welche Mittel Du bei Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz einsetzten kannst.


Mache die Darmsanierung bei Deinem Hund nicht alleine! Diese 5 Hausmittel können helfen.

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