Futterzellulose: Das sind die Vor- und Nachteile

Futterzellulose wird gerne empfohlen, wenn Hunde Heißhunger haben, zu dick sind, Holz fressen, weichen Kot absetzen oder auf dem Popo rutschen.

Hole Dir ein paar Informationen darüber, wann ich als Tierärztin Futterzellulose einsetze und wann nicht. 

WARUM Futterzellulose nicht die Lösung für alle Probleme ist.

Futterzellulose sind Holzfasern, die für Deinen Hund unverdaulich sind. 

Was passiert mit unverdaulichen Futterbestandteilen?

Ja, sie werden ausgeschieden. Richtig. 

Aber vorher dienen sie den Mikroben im Dickdarm als Futter.

Deshalb hilft Futterzellulose Deinem Hund auch nur, wenn sein Problem mit der Zusammensetzung der Mikroben im Dickdarm zusammenhängt.

Woher weißt Du, ob Futterzellulose für Deinen Hund Vorteile bringt?

Es spricht nichts dagegen, Futterzellulose einfach auszuprobieren.

Sie hat kaum Eigengeschmack und wird einfach mitgefressen. 

Bei nimmersatten Hunden kann man damit die Futtermenge vergrößern. Bei manchen hilft das gegen Heißhunger.  

Bei dünnem Kot kann Futterzellulose helfen, Flüssigkeit aufzunehmen und den Kot einzudicken.

Bei einem trägen Darm, der zu Verstopfung neigt, kann Futterzellulose helfen, die Verdauung anzukurbeln. 

Bei einem Säureüberschuss im Darm kann Futterzellulose helfen, die Säure zu binden. 

Welche Nachteile kann Futterzellulose haben?

Es kann sein, dass die Futterzellulose Deinem Hund hilft, aber eben nur, solange Du sie gibst. 

Ich empfinde dies als Nachteil, weil Du sie immer weiter geben musst und die wirkliche Ursache nicht herausfinden wirst.

Es kann auch sein, dass die Futterzellulose gar nicht hilft. Dann verlierst Du durch das Ausprobieren nur Zeit, bis Du die richtige Lösung findest.

Ein Nachteil ist auch, dass Futterzellulose eben gar keinen Nährwert für Deinen Hund besitzt. 

Ich bevorzuge Ballaststoffe, die auch einen Nährwert für deinen Hund haben. 

So kannst Du mit der Moro´schen Karottensuppe Deinem Hund Ballaststoffe füttern und gleichzeitig gegen unerwünschte Mikroben im Darm vorgehen.

Oder Du kannst mit Heilpilzen Ballaststoffe füttern und gleichzeitig wertvolle Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente füttern.

Oder auch mit Flohsamenschalen Deinem Hund Ballaststoffe füttern und gleichzeitig die Schleimhaut mit Schleim unterstützen.  

Sollst Du Futterzellulose einfach ausprobieren?

Ich rate bei Magen-Darm Problemen nicht dazu, möglichst viele Futterergänzungen auszuprobieren. 

Besser ist es doch, genau zu schauen, welche Ursache das Problem wirklich hat.

Ursachen für Magen-Darm Probleme sind:

1. Sress
2. Verdauungsschwäche
3. Schwer verdauliche Futtermittel
4. Darmfloraverschiebungen
5. Entzündungen
6. Infektionen
7. Allergiebereitschaft

„Ein Mangel an Holzfasern“ ist in den meisten Fällen nicht die Ursache.

Welche Mittel kannst Du besser einsetzen?

1. Senke den Stress zum Beispiel durch Training
2. Stärke die Verdauung
3. Achte auf leicht verdauliche Futtermittel
4. Kontrolliere die Darmflora
5. Behandle die Entzündung bei Bedarf
6. Behandle die Infektion bei Bedarf
7. Behandle die Allergie bei Bedarf

Beachte die ersten 4 Punkte. 

Wenn Dein Hund zu viel Stress hat, kann der Magen nicht richtig arbeiten und stört somit die ganze restliche Verdauung.  

Wenn die Verdauungsdrüsen zu schwach sind, bleiben unverdaute Futterbestandteile im Darm, reizen die Schleimhäute und es werden nicht genug Nährstoffe aufgenommen.

Wenn Dein Futter schwer verdaulich ist, sind die Verdauungsdrüsen nach einer Zeit überfordert und die Darmflora kann sich verändern. 

Wenn Du einmal im Jahr eine Kotflorauntersuchung machst, weißt Du genau, ob im Darm alles in Ordnung ist.

FAZIT 

Wenn ein Hund dauerhaft Futterzellulose benötigt, um eine gute Verdauung zu haben, hat er ein Problem. 

Ob die Futterzellulose dann die Lösung ist, musst Du selbst entscheiden.

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