Magen-Darm Pflege beim Hund - Möglichkeiten in der alternativen Tierarztpraxis

Tierärztin Monika Bethke
5. Januar 2024 durch
Magen-Darm Pflege beim Hund - Möglichkeiten in der alternativen Tierarztpraxis
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Tierärztin Monika Bethke

15.11.2023



Jeder möchte einen Hund mit einer saustabilen Verdauung haben. Oder nicht?

Am besten so einen Straßenköter, der alle Mülleimer durchprobieren kann und sich danach immer noch gut fühlt. So ein Hund, der nie nachts raus muss und immer friedlich schläft.

 

Das wäre toll.

Leider werden die darmgesunden Hunde immer seltener. Über mehrere Generationen nehmen jetzt schon die Magen-Darm-Probleme bei unseren Haushunden zu. 

Deshalb gibt es auch Unmengen an Pro- und Präbiotika in den Geschäften und online zu kaufen.

Glaube nicht der Werbung, dass damit alle Probleme verschwinden. Finde doch erst einmal heraus, welches Problem Dein Hund wirklich hat.

 

 

 

Wenn Du den Darm nicht pflegst, herrscht dort vielleicht Wildwuchs.

 


Was soll das denn sein, Wildwuchs? Wildwuchs bedeutet, dass sich Keime vermehren, die wir im Darm unseres Hundes nicht haben wollen. Das können Bakterien wie Salmonellen oder Viren wie Rotaviren oder Pilze wie Candida sein. Diese Erreger können schlimme Durchfälle machen und wir sind froh, wenn wir im gesunden Magen-Darm-Trakt keinen Platz für sie haben. 

Was bedeutet das keinen Platz?

Kein Platz für Erreger bedeutet, dass Dein Hund eine starke und stabile Darmflora hat. Die Bewohner der gesunden Darmflora sorgen im Normalfall dafür, dass schädliche Erreger abgefangen werden, keinen Platz auf der Schleimhaut finden und sich gar nicht erst einnisten können.

 

 

 

In welchem Zustand ist der Darm Deines Hundes eigentlich?

 

Das ist ja genau die Frage. Ist der Darm automatisch gesund, nur weil es keine auffälligen Symptome gibt? Vielleicht etwas weichen Kot oder ab und an Grasfressen als Symptom? 

Und ist der Darm immer gesund, bevor er krank wird? 

Ich meine damit, wenn Dein Hund die ganze Zeit gesund war, warum ist er dann auf einmal krank geworden?

Weißt Du, ich spiele auf die Situation von weiter oben an. Wenn alle Plätze im Darm von guten Darmbewohnern besetzt sind, können sich krankmachende Erreger nicht einnisten. Wenn sich aber die guten Darmbewohner nicht ganz wohl fühlen, nimmst ihre Anzahl ab und Plätze werden frei. 

Und das ist das Risiko.

In dieser Phase gibt es keine besonders auffälligen Symptome. 

Viel zu viele Hunde haben immer wieder mal Durchfall oder weichen Kot, ohne dass es beachtet wird. 

Ja, es kann einfach nur von Stress kommen oder davon, dass Dein Hund etwas „Falsches“ gefressen hat. 

Aber wenn die Darmflora in so einem Fall nicht gepflegt wird, kann sich die Darmflora ungünstig verändern. Und das nachgewiesen für längere Zeit. Die Darmflora geht nicht von alleine in den ursprünglichen Zustand zurück. 

Und um dabei zu wissen, wo Dein Hund gerade steht, kann eine Kotanalyse sehr hilfreich sein.

 

 


Diese Schlüsse kannst Du aus einer Kotanalyse ziehen.


 

Bei einem wirklich gesunden Hund sollten alle guten Darmbakterien in ausreichender Menge vorhanden sein. 

Es sollten sich keine krankmachenden Erreger darunter gemischt haben. 

Der pH-Wert sollte in der Norm sein. 

Im Kot sollten keine unverdauten Futterbestandteile ausgeschieden werden. Gallensäuren sollten nicht zu viel ausgeschieden werden. 

Die Bauchspeicheldrüse sollte genug Enzyme bilden. 

Die Schleimhäute nicht entzündet sein.

Es sollte auch keine sogenannte löchrige Schleimhaut vorhanden sein.

 

Das ist ganz schön viel.

 

Wenn nur ein Wert nicht stimmt, wirkt sich das auf alle anderen aus und kann über die Fütterung oder über eine Darmsanierung korrigiert werden.

 

 

 

Wie eine Kotuntersuchung genau abläuft.

 


Eine Kotflorauntersuchung ist etwas anderes wie die Untersuchung des Kotes auf Wurmeier oder Giardien. Diese Untersuchungen kann Dein Haustierarzt direkt vor Ort machen.

Die Kotfloraanalyse muss immer in ein Speziallabor geschickt werden. Dazu brauchst Du auch keinen Sammelkot. Da der Kot für die Darmfloraanalyse immer möglichst frisch sein soll, nimmst Du nur eine Probe aus einem Häufchen und gibst sie direkt ab zur Post.

Kot darf nicht einfach so verschickt werden. Er wird immer im Entnahmegefäß verschickt. Das kennst Du bestimmt, es hat so einen kleinen Löffel im Deckel. Und dieses Entnahmegefäß muss noch in eine Versandhülle gesteckt werden. Dann erst ist es auslaufsicher verpackt und darf in die Post.

Sobald die Probe im Labor angekommen ist, werden die Bakterien der Darmflora bestimmt.

Gut ist, wenn auch noch zusätzlich die Faktoren für das Darmmilieu mitbestimmt werden. Dies ist der pH-Wert, der Zonulin-Wert, ein Wert für den Schleimhautschutz, die unverdauten Substanzen und die canine Pankreaselastase. 

Sobald alle Untersuchungen fertig sind, erhältst Du den Befund und kannst ihn mit Deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker besprechen.

Bedenke, dass nicht alle Tierärzte Erfahrung mit der Darmfloraanalyse haben. 

 

 

 

Hausmittel zur Darmpflege:

 

Am besten ist es natürlich, wenn Du einen genauen Befund hast. Dann kannst Du genau entscheiden, welche Mittel eingesetzt werden sollen.

 

Zum Eindicken des Kotes:

  • Futterkohle
  • Möhrensuppe

 

Zum Schleimhautschutz:

  • Ulmenrinde
  • Heilmoor

 

Zum Schleimhautaufbau:

  • Knochenbrühe
  • MSM

 

Zur Besänftigung einer Entzündung:

  • CBD-Öl

 

Um Giftstoffe zu binden:

  • Zeolith
  • Bentonit

 

Um die Verdauung zu verbessern:

  • Enzyme

 

Um den Magen zu stärken:

  • Zitronensaft
  • Apfelessig

 

Um Erreger zu vertreiben:

  • Oregano

 

Um den Darm zu stärken:

  • ätherische Öle

 

Um die guten Darmbakterien zu füttern:

  • Flohsamenschalen
  • Futterzellulose

 

  

Du siehst, dass Du unmöglich alle Mittel ausprobieren kannst. Dabei würde sehr viel Zeit ins Land gehen. 

Durch den Hunde-Darmcheck kann man die wichtigsten Mittel leicht herausfinden.

 



Gib nicht einfach Probiotika.

 


Warum habe ich Probiotika nicht als nützliches Hausmittel gekennzeichnet?

Probiotika helfen nur, wenn diese Stämme, die in der Kapsel sind, auch wirklich im Darm vermindert sind. Und selbst dann siedeln sie sich nur an, wenn man auch die umgebenden Störfaktoren beseitigt.

Ansonsten können Probiotika keinen Effekt haben, zu einer Verschlechterung beitragen oder einfach nur wirken, solange sie gegeben werden und danach ist alles wieder beim Alten.

 

 


Fazit

 

Wenn Du den Darm Deines Hundes pflegen möchtest, kannst Du eines oder 2 der oben genannten Hausmittel einsetzen. 

Allerdings solltest Du Dir nicht zu viel davon versprechen, wenn Du es auf gut Glück probierst. 

Mache vorher und nach der Darmsanierung eine umfangreiche Analyse und dann bist Du auf der sicheren Seite.

 

Gerne helfe ich Dir dabei.

 

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