Darmflora aufbauen beim Hund - mit Joghurt oder Flohsamenschalen?

Tierärztin Monika Bethke
5. Januar 2024 durch
Darmflora aufbauen beim Hund - mit Joghurt oder Flohsamenschalen?
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Tierärztin Monika Bethke

29.11.2023



Bestimmt denkst Du auch, dass Joghurt gesund ist oder zumindest bestimmt nicht schaden kann. Oder?

In diesem Beitrag erkläre ich Dir genauer, wie Joghurt wirkt und wann er eingesetzt werden kann.

Genauso mit den Flohsamenschalen.

 

Viel Spaß!

 



Wenn Du die Darmflora bei deinem Hund aufbauen möchtest, gibst Du deinem Hund ein Stück Natur zurück.

 

 

Darmflora aufbauen. Eine gute Idee!

Hast Du den Wunsch, die Darmflora Deines Hundes aufzubauen, weil Dein Hund

 

  • Antibiotika bekommen hat?
  • eine Wurmkur bekommen hat?
  • einen schlimmen Durchfall hatte?
  • Giardien oder Clostridien hatte?
  • Ein unverträgliches Futter gefressen hat?
  • wegen einer OP Medikamente nehmen musste?
  • Vorsorglich gut gepflegt werden soll?

 

Ein gesunder Darm ist ein Stück Natur. Im gesunden Darm leben so viele Mikroben zusammen wie in sonst keinem Organ im Körper. Diese Mikroben haben ihre ganz eigene Ordnung. Nämlich eine natürliche Ordnung.

Wenn wir diese Ordnung durch Medikamente, Stress oder unpassende Fütterung stören, kann Dein Hund anfällig für Krankheiten werden.

Und deshalb ist Dein Wunsch nach einer gesunden Darmflora genau richtig.

 

 

 

Du kannst viele verschiedene Mittel benutzen. 

Lies, welche den besten Effekt haben.


 

Joghurt und Flohsamenschalen sind sehr bekannt. Sie wirken verschieden. Entscheide selbst, welche Wirkung Du für Deinen Hund haben möchtest. 

Wenn Du Deinem Hund regelmäßig Joghurt gibst, bekommt er gute milchsaure, lebende Bakterien. Je länger der Joghurt gereift ist, umso mehr gute Bakterien hat er in sich. Du erkennst das an dem recht sauren Geschmack.

Im Idealfall helfen diese Bakterien den anderen guten Bakterien, die schon im Darm sind, stark zu sein. Stark gegen andere unerwünschte Bakterien, denen man nicht nachgibt und ihnen keinen Platz zum Ansiedeln lässt.

Ansiedeln werden sich die Bakterien aus dem Joghurt nicht unbedingt. Aber sie helfen, ein saures Milieu im Magen und Darm aufrechtzuerhalten. Dadurch kurbeln sie die Verdauungsdrüsen Deines Hundes an.

 

Flohsamenschalen wirken ganz anders. Einmal können sie viel Flüssigkeit und auch reizende Stoffe im Darm binden. Dadurch dicken sie den Kot ein und helfen bei Durchfall.

Hat Dein Hund keinen Durchfall, kannst Du die Flohsamenschalen vor dem Verfüttern einweichen. Sonst kann es tatsächlich zu Verstopfung kommen. Der Haupteffekt der eingeweichten Flohsamenschalen beruht darin, dass die Flohsamenschalen die guten Bakterien im Dickdarm füttern. Die Schalen werden nämlich nicht im Magen und Dünndarm verdaut, sondern wandern weiter in den Dickdarm. Unverdaut. Dort sind sie ein gutes Futter für die guten Darmbakterien. Dadurch fühlen sich diese wohl und vermehren sich im Idealfall fleißig.

Jetzt kennst Du schon die wichtigsten Kategorien, in die Du die Hausmittel einsortieren kannst:

  • Präbiotikum = Futter für die Darmbakterien
  • Probiotika = Darmbakterien
  • Mittel, die den Kot eindicken
  • Mittel, die reizende Stoffe im Darm binden
  • Mittel, die ein saures Milieu stärken
  • Mittel, die die Verdauungsdrüsen stärken

 

Je nachdem, welches Problem Dein Hund hat, kannst Du nun die richtigen Mittel auswählen und auch kombinieren. Weiter unten gibt es mehr Tipps hierzu.

 

 

 

 Mit einer stabilen Darmflora kannst Du Deinen Hund gegen Du​rchfall und Erbrechen schützen.


 

Wie? Ist es wirklich nachgewiesen, dass Hunde mit einer starken Darmflora gesünder sind? 

Anders herum wird ein Schuh daraus. Hunde mit Verdauungsproblemen haben meist mehrere Probleme in der Darmflora. Zum Beispiel zu wenig gute Bakterien. Diese können dann unerwünschte Erreger nicht abwehren und so kann es zu Infektionen kommen.

Übrigens sollen die Darmschleimhäute mit allen anderen Schleimhäuten in Verbindung stehen. Also kann die Darmgesundheit oder Darmentzündung auch mit der Gesundheit der Blasenschleimhaut zusammenhängen.

Zu wenig gute Bakterien im Darm? Wie kann es dazu kommen?

Wie oben aufgezählt, haben einige Medikamente sowie Stress eine schlechte Auswirkung auf die Darmflora. Auch die Fütterung von reizenden oder schwer verdaulichen Futtermitteln kann zu Entzündungen der Darmschleimhaut führen. Diese Entzündungen machen den guten Bakterien das Leben schwer. Das Milieu verändert sich und unerwünschte Bakterien können sich ansiedeln. 

 

Wenn aber das Milieu gut ist, sind die guten Darmbakterien stark und die Schleimhautzellen gesund. Dann reagieren unsere Hunde nicht so schnell auf einen Fütterungsfehler wie ein altes Brötchen aus dem Gebüsch oder die Bakterien aus der nächsten Pfütze. 

 

 


Wie genau kannst ​Du die Darmflora bei Deinem Hund aufbauen?

 


Ich glaube nicht, dass Du mit einem einzigen Mittel einen großen Erfolg haben wirst. Der Erfolg kommt durch die Kombination der richtigen Mittel und das Weglassen der störenden Reize.

Du kannst ein Mittel zum Eindicken des Kotes mit einem Mittel gegen stille Entzündungen kombinieren.

Oder Du kombinierst ein Mittel, um das Milieu anzusäuern, mit einem Mittel, das die Verdauungsdrüsen anregt.

Du kannst auch ein Mittel, das die Verdauungsdrüsen anregt, mit einem Mittel mit Verdauungsenzymen kombinieren. 

Oder Du wechselst auf ein leichter verdauliches Futter und gibst ein Mittel dazu, das die Schleimhäute schützt.

Die beliebte Möglichkeit, ein Pro- und ein Präbiotikum zusammen zu füttern, wirkt meist nicht so effektiv und nur, solange man sie gibt.

Gib die Mittel lange genug. Dadurch kann sich die Schleimhaut erholen und wieder dicht werden. Nur dann siedeln sich die guten Bakterien auch langfristig an.

Mit einem durchdachten 8-Wochen Plan kann das funktionieren.

  

Meine Pläne erstelle ich am liebsten nach einer ausführlichen Kotfloraanalyse. Dadurch kann man herausfinden, welche Baustellen es anzugehen gilt und welche Mittel am besten helfen.

 

Gerne berate ich Dich dazu:

 

​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​B​u​c​he​ ​ei​ne​n ​T​e​rm​i​n​ ​b​e​i​ ​m​i​r

 

 

 

Dies sind die besten Hausmittel:

 

 

  • Präbiotikum = Futter für die Darmbakterien: Flohsamenschalen oder Möhrensuppe
  • Probiotika = Darmbakterien: Joghurt oder Sauerkraut
  • Mittel, die den Kot eindicken: Flohsamenschalen oder Futterkohle
  • Mittel, die reizende Stoffe im Darm binden: Heilerde oder Zeolith
  • Mittel, die ein saures Milieu stärken: Joghurt oder Apfelessig
  • Mittel, die die Verdauungsdrüsen stärken: Bitterkräuter 

 

 

 

 

  1. Achte darauf, dass sich wirklich etwas bessert.

 

 

Nun ist Dir vielleicht eine Idee gekommen, welche Mittel bei Deinem Hund einen Sinn machen. Wenn Du Zeit hast, probiere sie gerne aus. 

 

Wenn Du eine Mittel-Kombination ausprobierst, beobachte bitte genau, was sich bessert. Dazu eignet sich ein Futtertagebuch.

 

Es gibt diese 4 Möglichkeiten:

1.) Etwas bessert sich und bleibt stabil.

2.) Etwas bessert sich, aber die Symptome kommen nach dem Darmaufbau wieder zurück.

3.) Nichts bessert sich.

4.) Etwas verschlechtert sich.

 

Also sind Deine Chancen, dass die Symptome für immer verschwinden, nur bei etwa 25%.

 

Wenn das Problem dringend ist, hole Dir Hilfe. Manchmal hast Du nicht die Zeit, verschiedene Mittel erst auszuprobieren. 

 

Und wenn Du es genau wissen willst, informiere Dich über eine Kotfloraanalyse. 

Dann weist Du genau, was fehlt und wie Du handeln kannst.

 

 

 

Fazit


 

Das Thema Darmaufbau ist für Dich als Hundehalter aus verschiedenen Gründen wichtig. Wenn ein Darmaufbau richtig gemacht wird, kann Dein Hund enorm profitieren. Eine stabilere Verdauung und eine stabilere Gesundheit sind immer erstrebenswert.

Wenn Du Hilfe brauchst, zögere nicht. Du musst nicht alles alleine wissen. Ein Darmaufbau kann eine komplexe Angelegenheit sein und Fragen können zwischendurch auftauchen.

Gerne berate ich Dich telefonisch oder vor Ort:

 

Welcher Beratungstermin passt?

 

 

Alles Gute für Dich und Deinen Hund,

 

Deine Tierärztin Monika Bethke

 

 

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praxis@monikabethke.de 5. Januar 2024
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