Wie Clickern Deinem Hund helfen kann, ruhig zu bleiben.

Sylvester-Challenge 2025
7. Oktober 2025 durch
Wie Clickern Deinem Hund helfen kann, ruhig zu bleiben.
praxis@monikabethke.de
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🧭 Ziel


Der Hund soll lernen, auf Geräusche (z. B. Gewitter, Feuerwerk, Straßenlärm, Staubsauger) ruhig und gelassen zu reagieren. 

Der Klicker wird genutzt, um erwünschtes Verhalten (Ruhe, Orientierung zum Menschen, Entspannung) präzise zu markieren und zu verstärken.



📅 Gesamtüberblick


Dauer: 4–8 Wochen (je nach Sensibilität des Hundes)


Phasen:

  1. Grundlagen schaffen
  2. Geräusche einführen (sehr leise)
  3. Variieren und festigen
  4. Alltagstransfer und schwierige Geräusche



🐾 Phase 1: Grundlagen schaffen (Woche 1)


Ziel:

Der Hund versteht, dass „Klick“ → „Belohnung“ bedeutet, und fühlt sich dabei sicher.


Vorgehen:


  1. Konditionierung des Klickers
    • In ruhiger Umgebung: Klick → sofort Futter (10–15×, 2–3 Durchgänge täglich).
    • Kein Kommando, einfach Click + Belohnung.
    • Nach 2–3 Tagen testest Du: Klick → der Hund schaut erwartungsvoll = Klick ist konditioniert.

  2. Markertraining für ruhiges Verhalten
    • Warte auf ruhige Momente (z. B. entspanntes Liegen, stilles Sitzen).
    • Klick → Belohnung.
    • Der Hund lernt: „Ruhig sein lohnt sich.“

  3. Beobachtung & Notizen
    • Liste alle Geräusche, auf die der Hund empfindlich reagiert.
    • Notiere die Distanz, Lautstärke, Reaktion (z. B. Ohrzucken, Hecheln, Weglaufen).
    • Das hilft später beim Anpassen des Schwierigkeitsgrades.



🔈 Phase 2: Geräusche einführen (Woche 2–3)


Ziel:


Positive Assoziation mit sehr leisen Geräuschen aufbauen.


Vorgehen:


  1. Leise Reize
    • Verwende hochwertige Tonaufnahmen (Gewitter, Feuerwerk, Straßenverkehr etc.) oder reale, leise Quellen.
    • Starte bei kaum hörbarer Lautstärke (z. B. Handy auf 10 %).

  2. Klick für Ruhe
    • Spiele das Geräusch ab → wenn der Hund neutral oder ruhig bleibt: Klick → Belohnung.
    • Falls der Hund ängstlich wird: sofort Lautstärke reduzieren oder abbrechen.

  3. Kurze Einheiten
    • 1–2 Minuten Training, mehrmals täglich.
    • Beende jede Einheit, bevor der Hund Anspannung zeigt.

  4. Langsamer Aufbau
    • Erhöhe Lautstärke nur, wenn der Hund mehrfach ruhig geblieben ist.
    • Faustregel: Max. +10 % Lautstärke pro Tag.



🎯 Phase 3: Variieren und festigen (Woche 4–6)


Ziel:


Der Hund bleibt auch bei unterschiedlicher Umgebung und Lautstärke ruhig.


Vorgehen:


  1. Kontext wechseln
    • Trainiere in verschiedenen Räumen, später auch draußen.
    • Kurze Einheiten, mit Pausen zwischen den Versuchen.

  2. Ablenkungen hinzufügen
    • Spiele die Geräusche während anderer Aktivitäten (z. B. Futterspiel, Spaziergang, Suchspiel).
    • Klick + Belohnung, wenn der Hund ruhig weiterarbeitet.

  3. Emotionale Gegenkonditionierung
    • Geräusch = Spiel, Futter, Spaß.
    • Z. B. immer wenn ein Donner kommt: Klick → Lieblingsleckerli.

  4. Körpersprache beobachten
    • Achte auf feine Stresssignale (Lippenlecken, Gähnen, gespannte Haltung).
    • Bei Anzeichen von Stress: Pause, Distanz erhöhen oder Lautstärke reduzieren.



🌦️ Phase 4: Alltagstransfer & schwierige Geräusche (Woche 6–8+)


Ziel:


Der Hund bleibt in realen Situationen gelassen.


Vorgehen:


  1. Reale Geräusche unter Kontrolle
    • Fenster leicht öffnen bei echtem Regen oder Gewitter, während Futterspiele laufen.
    • Klick → Belohnung für jede ruhige Reaktion.

  2. Variabilität erhöhen
    • Unterschiedliche Tonquellen (Lautsprecher, Fernseher, draußen).
    • Unterschiedliche Distanzen und Tageszeiten.

  3. Keine Überforderung!
    • Wenn der Hund stark reagiert: zurück zur letzten erfolgreichen Stufe.
    • Lieber langsamer, aber stabiler Fortschritt.

  4. Belohnungen langsam abbauen
    • Später nicht mehr jeden Klick belohnen, sondern variabel (jede 2.–3. ruhige Reaktion).
    • Ziel: Gelassenheit ohne ständige Belohnung.



💡 Zusätzliche Tipps


  • Timing ist alles: Klick immer genau im Moment der Ruhe oder Entspannung.
  • Futterqualität: Hochwertige, kleine Leckerchen steigern die Motivation.
  • Tägliche Routine: Kurze, häufige Sessions (3–5× täglich, 1–3 Minuten).
  • Rückschritte einplanen: Bei Stress oder Erschrecken ruhig 1–2 Stufen zurückgehen.
  • Körpersprache lesen lernen: Ein entspannter Hund zeigt lockere Muskulatur, weichen Blick, normale Atmung.



📋 Beispiel-Tagesplan (Woche 3)

ZeitpunktTrainingDauerZiel
MorgensLeises Geräusch + Klick/Futter2 MinAufbau positiver Verknüpfung
MittagSuchspiel mit Hintergrundgeräusch5 MinAblenkung + Entspannung
AbendGeräusch + Klick bei Ruhe2 MinFestigung


Fertig! 🐾

Hier kannst du deinen strukturierten Trainingsplan als PDF herunterladen:

👉 Fahrplan_Klickertraining_Geraeusche.pdf 



Wie Clickern Deinem Hund helfen kann, ruhig zu bleiben.
praxis@monikabethke.de 7. Oktober 2025
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